2016, Restaurierung der historischen Wandbespannung des Huldigungssaals, die 1702-1706 zu Ehren des Kurfürsten Georg Ludwig entstand, Rathauses zu Lüneburg
VITA
insa silberkuhl
Die Ostseeküste und die wilde Natur mit vielen Freiheiten prägten meine Kindheit. Die Begeisterung zur Kunst stellte sich schon in den 1980er Jahren ein: Besuche bei der Tutanchamun Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, die archäologischen Ausgrabungsstätten von Pompeji und viele weitere. Mein Weg führte vom Kunstabitur über das Tischlerhandwerk und unterschiedlichen Praxiserfahrungen in Museen und bei Kirchenmalerfirmen in Bayern zum Studium zur Gemälde- und Skulpturenrestaurierung. Heute beschäft-igen mich aktuelle Themen etwa mit speziellen Fragen zur Erhaltung von Malerei auf Hochseeyachten, Materialien der Moderne und die Kunstprävention im öffentlichen Raum. Mich interessiert die Auseiandersetzung mit der Vergänglichkeiten in der Kunst, auch als bewusstes Stilmittel des Künstlers.„Wie sind Kunstwerke aus Kunststoffen langfristig zu erhalten, wenn sich deren Bestandteile unwiederbringlich zersetzen? Und stirbt ein Kunstwerk, weil die benötigten Leuchtmittel und Abspielmedien irgendwann nicht mehr vorhanden sind?“ – Die Fragen werden mit zunehmenden Klimakatastrophen nicht weniger, nicht einfacher.
Privat schätze ich die Hamburger Theater- und Kulturlandschaft, und bin begeisterte Seglerin.
Berufserfahrungen
07.2020
Atelierumzug in den Kreativspeicher M28, historische Speicherstadt Hamburg
2018
Eröffnung des Ateliers für Konservierung & Restaurierung im ehemaligen Perlenladen ‚Tautropfen‘ in der Hamburger Neustadt
2015
Wiederaufnahme der selbstständigen Tätigkeit als Restauratorin für Gemälde und polychrome Bildwerke nach Beendigung des kombinierten Master-/Bachelorstudiums
2010
Start meiner restauratorischen Selbstständigkeit in Hamburg mit der Restaurierung der Erzengel Michael Skulptur für die Hauptkirche St. Michaelis, im Auftrag der Reemtsma Stiftung und der Denkmalschutzbehörde in der Restaurierungswerkstatt St. Jakobi
2008-2009
Restauratorischen Zusammenarbeit mit Manawatu Museums Service Ltd. in Palmerston North, Neuseeland. Anstellung als Cabinet maker zur Ausstattung von SuperYachts bei Robinson Marine Interiors Ltd. in Auckland, Neuseeland
2003-2007
Projektbezogene Anstellungen am Deutschen Museum München und bei Restaurierungsfirmen mit restaura-torischen Arbeitseinsätzen an Kirchenausstattungen und Gemälden in Bayern und Wandmalereien in Österreich
1995-1999
Gesellenzeit als Tischlerin in Hamburg, u.a. 1996/7 als ASA-Programm-Stipendiatin der Carl-Duisberg-Gesellschaft in einem Jugend-Entwicklungsselbsthilfeprojekt für Hand-werkerausbildungen in Santiago de Chile, Lateinamerika
Studium und Ausbildung
2017-2018
„Kuratieren. Ausstellungen konzipieren und managen“, Zertifikats-Weiterbildungen, zwei Semester berufsbegleitend, an der Universität Hamburg und der Fachhochschule Potsdam
2014 Master of Arts in Konservierung/Restaurierung mit Thema „Historische Formatveränderungen und Doublierung an Jacob Jordaens Gemälde Der Satyr beim Bauern der Gemäldegalerie ‚Alte Meister‘ an der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) – Ein Konzept zur Restaurierung“
2013 Bachelor of Arts in Präventiver Konservierung/ Restaurierung mit Thema „Das Gemälde- und Skulpturendepot am Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) in Hamburg – Ein Konzept zur Präventiven Konservierung, zu Umfeld, Aufbewahrung und Verwaltung der Objekte“ in Betreuung von Prof. Dr. Michael v.d. Goltz, HAWK Hildesheim, und Herrn Fredéric Lebas, MKG-Abteilung: Gemälde- und Skulpturenrestaurierung
2011-2014
Masterstudium an der Hochschule für angewandte Kunst und Wissenschaft (HAWK) im Studiengang Konservierung-Restaurierung, Fachbereich Gemälde und gefasste Holzobjekte mit Stipendium der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung Bonn.
2007
Praktika am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege München, Werstätten der Bau- und Kunstdenkmalpflege im Fachbereich Gemälde
2001-2005
Restauratorische Akademieausbildung mit Abschluss zur „Staatlich geprüften Restauratorin für Möbel und gefassten Holzobjekten“ am Goering-Institut München
1999-2001
Erste restauratorische Praktika im Rahmen des Hamburger Praxisjahres bei der Restauratorin Lea Botha am Altonaer Museum in Hamburg und bei Julia Benrath in Jesteburg
1995
Gesellenbrief zur Tischlerin in Hamburg
1991
Abitur mit Leistungskurs Kunst & Gestaltung
Fachtagungen und Fortbildungen
2022
Kollodium – Nassplatten – Fotografie, Workshop von Christian Klant Photography im Sauerland
„Tragfähig?! Konservierung und Technologie textiler Bildträger“ – Verbandstagung des Fachbereichs Gemälde in Kooperation mit der Hochschule der bildenen Künste Dresden
2021/22
„Retusche von Kunstwerken auf Papier“, Prof. Dr. Irene Brückle, Förderverein I Papierrestaurierung I Stuttgart
„Neu aufgerollt! Ein frischer Blick auf Methoden und Materialien in der Textilrestaurierung“, Fachgruppe Textil, Verband der Restauratoren e.V.
2019
Internationale, interdisziplinäre Tagung „Patina. Spuren der Vergangenheit in der Kunst der Gegenwart“ an der Hochschule für bildende Künste (HfbK) Dresden
2018
„Conference on Modern Oil Paints“, Tate London & Rijksmuseum Amsterdam, Niederlande
International Conference „Tempera painting between 1800 and 1950. Experiments and Innovations from the Nazarene movement to abstract art.“ Doerner Institut München
2017
Symposium „Herstellungs- und Verfallsprozesse in der zeitgenössischen Kunst“, Schaulager – Laurenz Stiftung Münchenstein, Schweiz
2015
Fachtagung „Konservierung und Restaurierung von Holztafelgemälden – Erfahrungen aus der Praxis“, Hochschule für bildende Künste (HfbK) Dresden
Workshop „Acrylfarben – Eigenschaften, Alterung, Reinigung“ mit Dr. Bronwyn Ormsby, Cologne Insitut of Conservation Sciences (CICS) der TH Köln
Seit 1998
Fortwährend regelmäßige Teilnahme an nationalen und internationalen Tagungen und Fortbildungen in der Konservierung
und Restaurierung
Mitgliedschaften
‚Des Jägers Leichenzug‘, eine 38,5 x 28,8 cm große, farbige Lithografie von 1814, unsigniert mit Nachweisen zur Provenienz . Restaurierung 2018 in Kooperation mit Maximilian Muncke, ehemals freiberuflicher Restaurator für Schriftgut und Grafik in Hamburg
Zu empfehlen sind Besuche des Europäischen Tag der Restaurierung, der Tag des offenen Denkmals, sowie öffentliche Restaurierungen und Schaurestaurierungen an Museen.
Schülerpraktika …
– können derzeit nicht angeboten werden.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Exponate sind in Ihren Materialgefügen häufig komplex, nicht einer Materialgruppe oder einem restauratorischen Fach-bereich zuzuordnen. Um der Vielfalt, den unterschiedlichen Bedürfnissen von veränderten Materialien und dem hohen Anspruch zur bestmöglichen Erhaltung Ihres Kunstwerks gerecht zu werden, erfolgt der Austausch und die Zusammen-arbeit mit Kolleg*innen aus angrenzenden und fremden Fachbereichen. Insbesondere der Bedarf an Kolleg*innen der restauratorischen Fachbereiche Papier/Grafik, Foto/visuelle Medien, moderne Materialien/Anorganik ist groß, auch um komplexen Restaurierungsvorhaben und der Materialität von „Zwitter-Exponaten“ gerecht werden zu können. Die fachüber-greifende Zusammenarbeit, fachlicher Austausch und Wissenstransfer sind heute mehr denn je wichtige Bestandteile unserer Tätigkeiten. Auch die Sichtbarkeit und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sollte selbstverständlicher Förderbestandteil der Kunst- und Kulturguterhaltung sein.
Das Restauratoren Berufsregister unterstützt Ihre Suche nach studierten Kolleg*innen aus materialbedingt anderen Fachbe-reichen und in Ihrer Region.
Durch jahrelange Praxiserfahrungen, national wie inter-national, und die kontinuierliche Weiterentwicklung von Netzwerken, unter anderem mit Kunst-historiker*innen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und anderen Kulturschaffenden kann die individuelle, qualitätvolle und fachgerechte Erhaltung Ihres Kunstwerks gewährleistet werden. Das betrifft sowohl die restauratorische Bearbeitung als auch die Präsentation in Ausstellungen und die Aufbewahr-ung unter konservatorischen Bedingungen.
Partnerschaften in restauratorischen Fachbereichen:
- Holzobjekte und Möbel: Philipp H. Westebbe, ZRW – Zentrale Restaurierungswerkstatt Berlin
- Papier- und Fotografie: Eva Hummert und Anne Jüster, Die Restauratorinnen
- Textil und Leder: Eva Kümmel, Arbeitskreis Lübecker Restauratoren
Haben Sie Interesse an interdisziplinärer Vernetzung und restauratorischen Kooperationen?
Kolleg*innen, die selbstverpflichtend nach den aktuellen, international geltenden Maßstäben, den E.C.C.O. – Professional Guidelines tätig sind, sind herzlich willkommen.
Wie werde ich Restaurator*in? – Eine Auswahl
– ‚Berufsbild Restaurator‘ mit Hochschul- und Praktikumsangeboten
– Verband der Restauratoren e.V. (VDR), Ausbildung
– Hamburger Praxisjahr der Restaurierung
– Restauratoren Handbuch der Fachzeitschrift RESTAURO
– Studienvorbereitende Praktika
– CICS auf’s Ohr – Podcast der TH Köln
– Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Restaurierung und Denkmalpflege
– Unterstützung vom Studium in die Selbstständigkeit: Gründerstipendium EXIST